Hunde

Aktuell - Gefahr durch Grannen !

Im Moment vergeht kaum ein Tag, ohne dass uns ein Patient mit einer Grannenverletzung vorgestellt wird. Grannen sind Teile von Getreide-Ähren. Leider sind sie aber nicht nur für auf dem Land lebende Vierbeiner eine ernstzunehmende Gefahr. Zur Zeit wachsen die gefürchteten Gräser auch in der Stadt überall auf bisher nicht gemähten Grünstreifen.
Häufig treten sich Hunde Grannen in die Pfoten ein, oder beim Stöbern im Gras gerät eine Granne in den Gehörgang. Unseren Patient Tyson hat es an einer besonders schmerzhaften Stelle erwischt. Bei ihm hat sich die Granne in den Bindehäuten des Auges verhakt (Bild). Das Tückische an Grannen sind die kleinen Widerhaken an den Grannenhaaren. Sie führen dazu, dass Grannen sich mit jeder Bewegung weiter ins Gewebe hineinarbeiten. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass eine in die Unterseite der Pfote eingetretene Granne meist schon nach wenigen Tagen an der Oberseite der Pfote zu einer fistelnden Verletzung führt. Im Ohr ist eine gefürchtete Komplikation die Verletzung und Durchwanderung des Trommelfells.
Vorbeugen ist schwierig. Versuchen Sie ungemähte Grünflächen derzeit am besten zu meiden. Sollten Sie einen langhaarigen Hund besitzen, macht es Sinn, zu dieser Jahreszeit die Pfoten auszuscheren, damit die Grannen nicht im Fell hängenbleiben. Hält Ihr Hund plötzlich den Kopf schief oder ein Auge schwillt unvermittelt zu und wird mit der Pfote gerieben, sollten Sie möglichst sofort beim Tierarzt vorstellig werden. Bei Tyson hat die Granne bereits zu einer tiefen und sehr schmerzhaften Verletzung der Hornhaut des Auges geführt. Man erkennt dies auf dem Bild an den Stellen, an denen die Hornhaut (Kornea) nicht mehr glatt und spiegelnd erscheint, sondern matt und wellig.